Hoffnung

Eine ganz pesönliche Bemerkung sei mir nach der "prallen" Theorie gestattet. Egal wie hoffnungslos die Zwischenphasen im (Lern-)Leben sein sollten: AD(H)S-Hindernisse sind überwindbar bzw. auf ein erträgliches Maß reduzierbar. Es ist unumgänglich sich selbst schlau zu machen und Geduld nach der Indikationsstellung zu haben. Alles was ihr dann angeht, dauert oft lange bedingt durch Wartezeit- denn ihr seid mit eurer Symptomatik nicht allein! Vor allem gilt es sich nicht noch zusätzlich selbst zu beschränken mit mantraartigen Wiederholungen der Art "Das kann ich doch eh´ nicht"- macht erst einmal als ersten Schritt Frieden mit eurer Lernvergangenheit. Keiner ist Schuld -es ist (nur) die Biochemie im Gehirn!. Ausgewiesenen Therpeuten zu vertrauen und v.a. diese frühzeitig einzubinden, ist meines Erachtens nach unumstösslich! Selbst harte zulassungsbeschränkte Fächer wie Pharmazie, Jura oder Medizin sind studier- und finalisierbar! Fächer mit Kreativanteil, fallen dabei oft leichter als die Pauk- und Auswendiglernfächer. Aus der Klinik kenne ich Studierende, die oft mit Unterbrechungen nach 20 Jahren noch Arzt oder Apothekerin oder Anwalt geworden sind. Das nennt man dann einen sich selbst und höchstpersönlich verliehenen Nobelpreis! Die erste Hürde -das Abitur, respektive die Abiturnote- kann nicht wegdiskutiert werden. Ist diese geschafft, geht es oft nicht ohne konsequente Abschirmung von äußeren Reizen, bis hin zur kompletten Lern-Kontemplation für eine begrenzte Zeit. Das bedeutet in Realitas: Handy/Social Network aus, PC aus wenn möglich, kein Fernsehen, Radio bzw. Zeitungslesen vor dem Lernen. Bestimmte Musik kann helfen: Hierbei eignen sich die Klavierstücke von Mozart am Rande der Hörschwelle ebenso, wie speziell komponierte Musik für AD(H)Sler z.B. "Illumination for Peak Performance" oder "Indigo for Quantum Focus" (beides aus der Reihe Hemi-Sync^® vom Monroe Institute^®) [http://www.hemi-sync.de/metamusik/57-illumination-for-peak-performance-monroe-hemi-sync-gehirn-musik-konzentration-lernen-willenskraft-mental.html]. Nach getaner Arbeit ist Sport bzw. eine Aktivität der Belohnung sehr förderlich. Ob der individuelle, dafür zu zahlende Preis dafür evtl.  zu hoch sein könnte, liegt natürlich nicht unerheblich an der Komorbidität (Begleiterkrankung), die fast immer beim Erwachsenen mit ADHS vergesellschaftet ist und den erwachsenen AD(H)Sler oft primär in die Praxis/Klinik lenkt. Wer in der Uni alleine gelassen wird, muss evtl. den Weg zum Behindertenbeauftragten gehen; vielfach sind separat zu schreibende Klausuren oder mehr (Studier-)Zeit gewährt worden. Kein Dozent kann ahnen, was mit euch ist. Ihr müsst die Hilfe (zur Not) einfordern!